24 November 2006

 

Berlin, da geht was - Ford, die tun was

Meine lieben Leute

Aus meiner ursprünglich ländlichen Perspektive betrachtet, jetzt in der Schweizer Hauptstadt lebend und momentan in der Deutschen Hauptstadt situiert, erlebe ich hier doch so einiges. Bisher an eine alljährliche Anti-WEF-Demonstration gewohnt, bin ich jetzt direkter Nachbar von „Krawallen“. Wenn ich aus meiner Wohnung gehe, so bin ich nämlich innerhalb von drei Minuten in der Wrangelstrasse (über die Cuvrystrasse) im Wrangelkiez, in der es am 14.11. zu einer Keilerei zwischen Polizisten und „100 türkischen Jugendlichen“ kam - im Tagesspiegel sind es 40 Jugendliche. Leider habe ich nichts davon mitbekommen, erst am nächsten Tag in der Zeitung davon erfahren und auf den Photos gesehen, dass sich das Ganze vor meinen Einkaufsläden abgespielt hat, die ich regelmässig besuche.
Was ich allerdings heftiger finde, sind die Behinderungen gegen Sanitäter und Feuerwehr. Ein vielzitierter Grund dabei ist, dass die an den Krawallen beteiligten Personen, im allgemeinen werden sie als Nicht-Deutsche beschrieben, das Vertrauen in den Staat und deren Organe verloren haben, weshalb sie beispielsweise Sanitäter behindern, die einen Jungen zum Krankenhaus fahren wollen oder die Feuerwehr bei der Brandbekämpfung behindern... Hmm... Teilweise wird auch festgestellt, dass die ‚Hilfskräfte’ – in diesem Falle natürlich eine Frage der Perspektive, ob es sich dabei um „Hilfskräfte“ handelt – kein Türkisch sprechen und so den Betroffenen keine Anweisungen geben können.

Heftigheftig. Als Reaktion darauf wird vorerst mal geredet, was natürlich nötig ist. Selbstverständlich habe ich auch keine Patentlösung im Ärmel, denn sonst würde ich diese teuer verkaufen ;-) Allerdings würde sich für meine berufliche Situation ein Aufruf an Pädagogen nicht schlecht auswirken, wie damals in Frankreich, als 20'000 von jenen gesucht waren, doch was das gebracht hat und wie langfristig diese Projekte sind, ist ja bekannt, obwohl ich natürlich der beste Pädagoge wäre ;-) Die Ordnungshüter und der Staat, oder wer auch immer hier genau für die Polizei zuständig ist, haben auch keinen einfachen Job – das muss wiederum mal festgestellt werden. Vor allem nicht, wenn sie einerseits eine NPD vor Demonstranten beschützen müssen, andererseits eine Eskalation mit Gegendemonstranten verhindern, immer wieder rassistische Übergriffe bewältigen oder aufklären, gewaltbereite Fussballfans im Zaum halten und was halt sonst noch in einer Grossstadt so ansteht...
Vielleicht könnte man die Leute der Firma Ford anfragen...

eine andere Blogmeldung dazu


liebe Grüsse und bis denn dann

p.s.
Wie Ihr seht, habe ich auch das S-Bahnunglück vom Montag nur über Zeitungslektüre erlebt.

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