23 Juni 2007

 

guter Schweizer?

Meine lieben Leute

Die Diskussion, ob ich nun ein guter oder ein schlechter Schweizer bin, könnt Ihr mit Euch alleine führen und allenfalls gerne bei mir nachfragen. Nur soviel: Ich nehme meine demokratischen Pflichten, also das sind ja eigentlich Privilegien, wahr, versuche immer abstimmen zu gehen und betrachte die direkte Demokratie als die Beste aller Demokratien.

Wie Ihr vielleicht wisst, gibt es am schönen Vierwaldstädtersee ein für die die Sschweizer Legende wichtiges Fleckchen Erde, das Rütli. Auf dieser Wiese haben sich drei wackere Eidgenossen (Werner Stauffacher von Schwyz, Walter Fürst von Uri und Arnold von Melchtal aus Unterwalden - andere Varianten ersetzten Fürst durch Wilhelm Tell) anno 1291 das Jawort gegeben. Dieses bestand aus dem gegenseitigen Versprechen, sich gemeinsam gegen fremde Mächte zu erwehren und sich gegenseitige Freiheit zuzugestehen. Bei Schiller lautet dies so:

Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern,
in keiner Not uns trennen und Gefahr.
Wir wollen frei sein, wie die Väter waren,
eher den Tod, als in der Knechtschaft leben.
Wir wollen trauen auf den höchsten Gott
und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen.

Der Mythos
Die Tatsachen zeigen, dass die Schweiz damals ihren Anfang nahm, bis sie sich zur heutigen Form entwickeln konnte. Schon damals war sie ein Zweckbündnis und basierte auf dem gegenseitigen Versprechen sich untereinander zu helfen und treu zu sein.
Am 25. Juli 1940 ging General Guisan ein – für heutige Verhältnisse – enormes Risiko ein, als er alle höheren Offiziere der Schweizer Armee zum Rütlirapport versammelte. Auch heute finden auf dieser Wiese regelmässig militärische Anlässe, wie zum Beispiel Beförderungen oder Verabschiedungen von Swisscoy Soldaten statt – musste durfte ich doch auch schon mal im Tarnanzug an einem solche Anlass mein Alphorn blasen {Alphorn = guter Schweizer!!!}.
Also alles in allem handelt es sich bei diesem Platz quasi um die Plazenta Wiege der Eidgenossenschaft, die seit neuerer Zeit, ca. ab 1859 schon immer hohen Symbolwert besitzt!
Ja, es ist ein idyllisches Fleckchen Erde, mit Picknickwiese, Gasthaus, kleinem Museum, Dreiländerbrunnen und keinerlei Monumente!

[einen Tag später]

Es ist erstaunlich, was man einfach so zusammenschreiben kann und wenn man es anschliessend liest, staunt man jeweils selbst: nicht über den Inhalt, sondern über die Zusammenstellung und die damit praktizierte indirekte Kommunikation...
Eigentlich hätte dies ein grosser Beitrag werden sollen, doch bin ich jetzt quasi schon unterwegs zu einer Hochzeit und damit nicht mehr fähig, weiterzuschreiben.
Deshalb fasse ich mich jetzt kurz: Ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich diese Menschen, die am 1.August 2005 das Rütli so richtig in Beschlag genommen haben, zutiefst verachte. Sie treten die Demokratie mit Füssen, denn das ist nicht nur die uneingeschränkte Macht der Mehrheit des Volkes, vor allem gehört auch dazu, dass man Minderheiten hört und seien dies nur Bundesräte, die auf dem Rütli eine Ansprache halten... Die Feier des Nationalfeiertage weiss jemand, wer diese Seite betreibt? auf dem Rütli geriet daher 2006 – leider verständlicherweise – zum polizeistaatlichen kleinen Überwachungsanlass, mit Billetten, Personenkontrolle, Wegweisungen etc....
2007 stand die Feier auf der Kippe, da niemand (kein Kanton) die Sicherheitskosten bei der Einschiffung der Festgesellschaft auf die Schiffe übernehmen wollte – schade, der Kanton Nidwalden hätte grossartiges leisten können...
Zum Glück haben wir die momentane Bundespräsidentin Calmy-Rey, die von Anfang an sagte, sie wolle auf jeden Fall hinfahren. Und jetzt übernehmen Nicolas Hayek und Johann Schneider-Ammann die Kosten – mich freut’s! Das ist eine Faust in die Gesichter aller Radikaler... Und wenn die Feier nun jetzt von Privaten finanziert wird, spielt dies keine grosse Rolle: Bei der Kritik wird dabei vergessen, dass die Schweiz in verschiedenster Hinsicht von privaten Initiativen profitiert hat, insbesondere im Tourismusbereich, als irgendwelche Industrielle hirnrissige Ideeen verwirklicht haben, die heute kaum mehr realisierbar wären, aber noch immer grösste Bewunderung geniessen dies ist eine kleine Werbesession für die Porta Alpina... Auch das Rütli wurde auf nicht-staatliche Initiative den schweizer Bürgern zur Verfügung gestellt!

Wie dem auch sei, ich grüsse herzlichst und wünsche ein schönes Wochenende
moi

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