07 Oktober 2007

 

Warum unterstützt Ihr die SVP-Wahlpropaganda?

Ja, es ist zum kotzen!

Aber warum bitte schön, berichtet ihr nicht über die friedliche 'Versammlung' auf dem Münsterplatz? Ich war auch am 'ganz FEST GEGEN RASSISMUS' und war durchaus friedlich - der schwarze Block warum seid ihr so naiv? ich könnte ja den reiz zum strassenkampf durchaus nachvollziehen, schmeisse aber trotzdem keine steine, da ich weiss, dass ich damit der sache, für oder gegen die ich kämpfe, im besten fall nur ein bisschen schade... gehörte nicht zu uns!
Immerhin stellt Hanspeter Trütsch im letzten Beitrag der Tagesschau das Vorgehen der Polizei in Frage, denn dieses war mehr als Fragwürdig! Liebe Polizisten: Geht mal nach Berlin und schaut, wie die das so machen: Sie greifen einzelne Stimmungsmacher direkt aus dem Demopulk raus... Tränengas und Gummischrot sind keine Mittel in der Stadt, notabene samstags am Nachmittag! Und warum bitte schön seid Ihr nicht fähig, auf dem Bundesplatz Sicherheit zu gewährleisten?

Es ist zum kotzen: Die Gegendemonstration ist kein Thema, nur die Gewalttätigkeiten...

Ich werde versuchen, mich zu diesem Thema später nochmals zu äussern...

Macht's gut
bisu eines genervten schwarzen Schafes

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Comments:
Tja, lieber Gaba, die selbe Frage habe ich mir auch gestellt, aber weniger in Richtung der Medien, als in Richtung der Gegen-Demo-Veranstalter. Die bescheuerte Veranstaltung der SVP haette wohl niemand wahrgenommen (genausowenig wie die der CVP, die diese Woche stattfindet), haette nicht der typische Gegendemo-Reflex der Linken eingesetzt. Und Aussagen wie: "Wir uebernehmen keine Verantwortung, dass es in der Stadt friedlich bleibt." foerdern das Image solcher Gegendemos, welche sowieso meist mit gewalttaetigen Ausschreitungen in Verbindung gebracht werden (ob begruendet oder nicht ist eine andere Frage), ja auch nicht gerade. Und ehrlich gesagt hat mich, wie halt die Medien auch, die Gewaltbereitschaft des schwarzen Blocks doch sehr erschreckt. Ich habe solche Szenen bisher fuer nicht moeglich gehalten in der Schweiz. Ok, Steine gegen Banken oder Polizisten kennen wir ja, aber auch auf Passanten und Politiker find ich dann doch hart. Wenn sie wenigstens auf die schwulen Freunde des Deppen mit dem vertrockneten Schnauzbaertchen los waeren, aber Passanten inklusive Frauen...
Lange Rede kurzer Sinn: Die SVP steht wieder mal in der Opfer-Rolle da (wie auch bei der Rohrschacher-Affaere aber das ist ein anderes Thema), die Linke wird wieder mal mit Ausschreitungen in Verbindung gebracht und die Veranstaltung hat ihr Ziel voll verfehlt.
Den Einsatz der Polizei will ich mal nicht beurteilen, da ich nicht dabei war. Allerdings muss man doch sagen, das s die Polizei jeweils leicht kritisiert werden kann. Greift sie ein wird sie kritisiert, ist sie nicht zur Stelle wird sie auch kritisiert. Ich Frage mich persoenlich immer mehr wo wir eigentlich leben, das zu jeder Demo und jedem Fussballspiel die Polizei aufmarschieren muss nur wegen solch spaet-pubertaeren Deppen...
 
lieber Claudio

Klar, ich muss Dir recht geben, aber ich nehme für die Gegendemo und mich auch das Recht der freien Meinungsäusserung und der Versammlungsfreiheit in Anspruch!
Ich wage mal die Behauptung, dass es auch ohne die "tolerierte" Gegendemonstration, zu den geschehenen Scharmützeln gekommen wäre und sind wir mal ehrlich: Wir (auch ich) sind schockiert über das Ausmass der Gewalt, aber das entschuldigt nicht das stümperhafte Verhalten meiner orangen Freunde und dass diese Exzesse bevorstehen könnten, das war einigen Personen durchaus bewusst (laut heutiger NZZ hat beispielsweise Sämi Schmid darauf aufmerksam gemacht) - ich weise damit der SVP nur eine kleine Mitschuld zu... (Dass es zu Störungen kommen könnte war ihnen doch sicher bewusst. Dass sie so heftig werden hat gewiss niemand angenommen.) Dass dabei aber der Bundesplatz vor dem Bundeshaus und damit vor der Regierung und dem Parlament (!), vielleicht neben dem Rütli DAS Symbol der Eidgenossenschaft, nicht nur unbewacht, sondern gar unbeobachtet blieb, ist völlig stümperhaft und aufs schärfste zu verurteilen. Das ist kein Fehler sondern es handelt sich dabei um ein Versagen... Auch als musizierender Militarist ist mir doch die Möglichkeit von Ablenkungsmanövern als taktisches Verhalten bekannt und zudem habe ich auch genügend Strategiespielerfahrung...
Weiter geschieht in dieser Diskussion in meinen Augen ein grosser Fehler: Mir ist nicht genau klar, wie die Leute vom schwarzen Block ihr "Linkssein" definieren. Wenn es mit Anarchie und Abschaffung des Staates beschrieben wird, dann sind sie vielleicht links, aber ich nicht. Und damit haben wir das Problem: Man kann die Schuld nicht DEN Linken in die Schuhe schieben, denn diese Chaoten haben mit der linken Politik rein gar nichts zu tun! Vielleicht eher mit diesem Sänger, ich bin mir nicht sicher ob es Greis war, der zur Abschaffung der Parteien aufgerufen hat... Es geht ihnen um mehr als linke Politik, nämlich um die Abschaffung des Staates oder schlichtweg um den Event der Randale (bei passender Gelgenheit - ich habe die Faszination dafür eingeräumt)... Ein grosser Teil hat übrigens wirklich ein erschreckend junges Alter - mit dem sich in jeder Hinsicht nach unten verschiebenden Beginn der Jugendzeit, sollte vielleicht wirklich mal über eine Revision des Strafgesetztes nachgedacht werden (Mindest- anstelle von Höchststrafen und Kumulierungen des Straftatbestandes bei Wiederholungstätern - auch für Jugendliche (aber für diese doch keine Strafen wie für Erwachsene!)).
Mit anderen Worten: Ich behaupte, dass dasselbe genauso stattgefunden hätte, wäre die friedliche Gegendemonstration nicht durchgeführt worden! Übrigens habe ich zwischen 14 und 16 Uhr (danach habe ich die Demo wieder verlassen) keine Angehörigen des schwarzen Blockes auf dem Platz wahrgenommen!
Damit widerspreche ich Dir: Die Veranstaltung hat ihr Ziel keineswegs verfehlt - es war friedlich und das Zeichen gegen die Politik der SVP wurde gesetzt. Leider, und wenn das nicht einmal die Polizei verhindern konnte, haben die Chaoten, die übrigens in der heutigen NZZ nicht als Linke, sondern korrekt als "Randalierer des 'Schwarzen Blocks'" bezeichnet werden, alles zerstört und das hätten auch die Organisatoren vom "Schwarzen Schaf" nicht verhindern können...
Mit anderen Worten: Es handelt sich bei den Chaoten um eine - sagen wir mal inkorrekt -, um eine dritte Gruppierung neben der Linken und der Rechten! Dagegen muss etwas unternommen werden. Und wie gesagt, dabei nützt weder Tränengas noch Gummischrot etwas: Um es militärisch auszudrücken: Es braucht Truppen, die im Nahkampf bestehen können und zur Festnahme der Randalierer fähig sind. Gegen Tränengas kann man sich schützen und der Schmerz von Gummischrot putscht doch eher auf wenn man schon in einer gewaltbereiten Stimmung ist... Dass bei einem solchen risikobehafteten Anlass in der ganzen Stadt polizeiliche Beobachter postiert sind, versteht sich in meinen Augen von selbst, ist aber offenbar nicht der Fall...

Für den Moment ist das mal alles, ich hoffe, dass meine orangen Lieblingsbeamte mal nach Berlin gehen und sich den nächsten ersten Mai anschauen, die Beamten von Zürich können sie auch gleich mitnehmen!

Ach und noch was: Ich weiss zwar nicht genau wen Du mit dem vertrockneten Schnauzbart meinst - auch ich bin ein politischer Gegner von Thomas Fuchs -, aber da im Moment Distanzierungen im Trend zu sein scheinen und nicht nur deshalb, distanziere ich mich hiermit von Deiner Äusserung bezüglich der "schwulen Freunde"! Ich habe auch schwule Freunde und ich kann Dir nur bezeugen, dass sie es genausowenig verdient haben verprügelt zu werden wie Frauen oder Du oder ich!

p.p.s.
danke für den kommentar!
 
Lieber Gaba

Als erstes Mal, eine kleine Entschuldigung/Richtigstellung im voraus: Das mit den schwulen ist nicht ganz passend und sollte nicht falsch verstanden werden. Ich habe auch homosexuelle Freunde und will/wollte diese nicht abwerten oder verunglimpfen. Gemeint waren mit meiner etwas verunglueckten Paraphrasierung die braunen Brueder, welche meist schwarze Bomberjacken und keine Haare tragen. Haetten sich diese zwei Gruppen verpruegelt haette ich nichts dagegen gehabt, immerhin waerens nachher vielleicht ein paar weniger gewesen.
Ich gebe dir Recht, dass der schwarze Block wohl auch aufgetaucht waere ohne die Gegendemo. Allerdings waere er so nicht mit dieser Gegen-Veranstaltung in Verbindung gebracht worden. Eine Verschiebung um einen Tag zum SVP-Anlass haette immer noch einen Bezug auf die SVP zugelassen, mehr Medien-Praesenz (und vor allem positivere) garantiert und eben keine negative Publicity gebracht. Aber so hat man halt wieder einmal die Tirttbrettfahrer vom schwarzen Block eingeladen die eigenen Ziele zu beschmutzen.
Bezueglich der Polizei muss ich halt schon sagen, dass Kritik da sehr einfach angebracht ist. Ich hab mich auch schon oefters ueber verunglueckte Aktionen der netten herren und Damen in Orange geaergert, aber ihnen die Alleinschuld zu geben ist doch etwas einfach. Klar konnte man Annehmen, dass es zu Konflikten kommen wuerde, allerdings hat man nicht mit solch blinder Zerstoerungswut gerechnet. Der eigentliche "Konflikt" bestand ja zwischen den zwei Gruppierungen, also hatte wohl auch der Schutz der Personen Vorrang. Da reicht meine Strategiespielerfahrung nicht mehr um zu sehen, dass es danach zu solchen Szenen auf dem Bundesplatz kommen sollte. Und wenn wir ehrlich sind: Haette die Polizei den Bundesplatz hermetisch abgeriegelt und es waere nichts passiert, haette man ganz einfach wieder von uebertriebenem Einsatz oder gar Polizei-Provokation gesprochen. Die Orangen-Maennchen sind also auch irgendwie in einer Loose-Loose-Situation.
Deine Ansaetze zur Polizei-Strategie sind zwar interessant, aber ich bin mir nicht sicher, wie gut sie durchfuehrbar sind. Der Nahkampf ist doch eine recht extreme und vor allem fuer die Beamten auch gefaehrliche Massnahme, da sie meist zahlenmaessig unterlegen sind. Im uebrigen ist es auch ein netter gruppen-dynamischer Effekt, was Leute so anstellen, wenn jemand nebendran ploetzlich von der Polizei in die Mangel genommen wird. Das ist der Aggression nicht so ganz abtraeglich.
Die Polizei hat sicher Fehler gemacht (und wird auch in der Zukunft machen, da hinter dieser Institution auch nur Menschen stehen), aber sie als Suendenbock hinstellen finde ich auch etwas einfach.

p.p.p.s Danke fuer den hinweis auf meine sprachliche Verfehlung und nochmals sorry an alle dafuer.
 
Nun ja, ich möchte nicht der Polizei für das Geschehene die Schuld geben: Der einzige Vorwurf, den ich an sie richte, ist, dass sie den Bundesplatz VÖLLIG unbeobachtet liessen - das dürfte in meinen Augen eventuell sogar ein Köpferollen verursachen, weil das grobfahrlässig war... Bei einer solchen Menschenmasse müsste eigentlich jeder Platz von Polizisten beobachtet werden, meinetwegen von den Dächern aus. Guerillataktiken von Demonstrangen sind meiner Meinung nach nämlich auch nichts neues...
Ja, Nahkampf ist gefährlich und aufreibend. Vermutlich hätten sie auch nicht viel damit ausrichten können, aber in einer rappelvollen Stadt ist mit dieser Taktik (Distanz halten mit Tränengas und Gummischrot) einfach nur zu verlieren - in meinen unprofessionellen Augen natürlich.
Vielleicht hätte die Gegendemo wirklich nicht stattfinden und ich nicht hingehen sollen, aber auch ich wollte ein Zeichen setzen, da ich in den Augen der SVP als schwarzes Schaf bezeichnet werden könnte. Der Banner mit dem Spruch 'man määäh, was man säht' ist dementsprechend nicht als Rechtfertigung für Gewalt zu verstehen, sondern für mein Verhalten. Ich werde in der nächsten Zukunft kaum wieder SVP wählen...
Wir werden sehen, wie das Ganze nun aufgearbeitet wird - hoffentlich bewahrheiten sich meine Ängste nicht...
Aber etwas ist mir noch wichtig: Ich mache nicht die Polizei für das Geschehene verantwortlich, dann doch eher die SVP. Aber auch Provokateurem - jeglicher Couleur - muss die Versammlungsfreiheit zugestanden werden! Ob es den Marsch wirklich gebraucht hat, ist aber eine andere Frage - zudem wäre mir die Diskussion ein Gräuel gewesen, wenn die Polizei den Marsch aus Sicherheitsbedenken nicht zugelassen hätte.

Schadeschade: Macht nicht den Fehler, das Ganze DER Linken in die Schuhe zu schieben!

Also, gut Nacht

Ach ja und das mit den Schwulen: Ich konnte mir die Verwendung als Schimpfwort abgewöhnen ;-)
 
DER Linken wird überhauptnichts in die Schuhe geschoben, aber die Wähler denken nun mal auf diese Weise: Wenn Politiker X die Steuern senkt, Krippen- und Arbeitsplätze schafft, die Wirtschaft ankurbelt, den Weltfrieden rettet und beim Kiffen erwischt wird, beurteilt man über ihn wegen dem Kiffen.

Bei den Steinewerfern bin ich mir nicht sicher, ob deren IQ dafür gereicht hat wahrzunehmen, wogegen hier genau gegendemonstriert wird. Das ist wie bei den Fussball-Hooligans: Die wissen meistens nicht einmal wer im Stadion gegen wen spielt.

Verlierer dieser Wahlschlacht 2007 werden gleichwohl SVP und SP sein. Allerdings zweifle ich auch an der Urteilsfähigkeit der Wähler, wenn ich höre, dass es welche gibt die einfach einen Zettel einwerfen, oder gar nicht wählen gehen....
 
ersteres ist leider so...
zweites etwa auch...
drittes hoffe ich...
und viertens muss ich entweder mich aufstellen lassen oder ich muss doch schauen, ob nicht ein sinnvoller gegenkandidat zu engelberger existiert... ansonsten bleib ich beim leeren zettel, denn leer ist noch immer besser, als überhaupt nichts einzuwerfen!
 
Aeh, Gaba, Hab ich was verpasst oder war die (stille) Wahl in Nidwalden schon. Du darfst also leider nicht einmal einen leeren Zettel einwerfen...
Uebrigens bieten sich einige Vertreter der Linken regelrecht an, um solche Sachenin die Schuhe geschoben zu kriegen. Oder wie soll ich das verstehen, wenn man an der Pressekonferenz auch noch Verstaendnis fuer diese hirnlosen Idioten aufbringt...
http://www.20min.ch/news/dossier/krawallbe/story/10724139
Da fehlt dann halt genau so die Distanzierung, wie bei der SVP, welche die Deppen in Braun mitlaufen laesst...
Hoffen wir mal wirklich, das beide kraeftig auf die Schnauze fallen an den Wahlen...
 
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