21 Mai 2007
Berlin - da läuft was
Meine lieben Leute
Das Schöne an Berlin ist, dass hier immer etwas läuft:
Dies soll als kleines Plädoyer dafür verstanden werden, dass auch Leute wie ich, die grundsätzlich nicht so auf Opern stehen, wieder einmal in die Oper gehen. Sofern man mit der Oper nichts anfangen kann, hilft vielleicht, dass man mindestens etwas zu sehen hat, wenn man die Hornisten beobachtet, denn diese sind ja bekanntlich die Coolsten im Orchester ;-) Drum muss man sich immer einen Platz ergattern, von dem man in den Orchestergraben sieht!
Nun denn, gute Nacht
Das Schöne an Berlin ist, dass hier immer etwas läuft:
- Seien es die vielen Toten: Im Berliner Kurier vom 18. Mai konnte ich 17 Tote zählen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit), nebst einigen Todkranken, die schätzungsweise einen Viertel der Gesamtanzahl der Artikel ausmachen. Dieselben Toten lassen sich dann auch mehrfach für die Zeitung verwenden: Erstens beim Tod, dann beispielsweise wenn die Polizei bei den Ermittlungen schlampt, sie Verdächtige fasst oder gar die Täter, die Verhandlungen mit denselben und dann schlussendlich die Verurteilung mit Inhaftierung.
- Selbstverständlich gibt es auch weniger schwerwiegende Neuigkeiten aus Berlin: zum Beispiel die Informationen über Knut, die neusten Demonstrationen oder Pläne für Demonstrationen oder aber Lasten der Vergangenheit, die die Zukunft, respektive Gegenwart ein bisschen behindern... Oder dann aber solche Dinge wie im November.
- Nun, ein weiteres Ereignis hat mich auch noch derart beeindruckt, dass ich es hier erwähnen möchte. Es war diesen Samstagabend, als auf dem Bebelplatz zwischen der Juristischen Fakultät, dem Hauptgebäude der Humboldtuniversität und der Staatsoper Berlin eine Oper nach draussen, "für alle" übertragen wurde – weshalb der Tagesspiegel dabei von einer „Grossbildleinwand“ schreibt, ist mir nicht ganz klar, finde ich doch die Bezeichnung „Grossleinwand“ informativ genug, denn dass man darauf nichts anderes als (mehr oder weniger schnelle) Bilder zeigt, versteht sich doch von selbst. Gemäss der gedruckten Ausgabe des Tagesspiegels waren 10'000 da, gemäss der Onlineausgabe 20'000. Es ging gar so weit, dass die Strasse Unter den Linden – das klingt ja komisch – gesperrt werden musste, obwohl Alfred Biolek meinte, dass dies nicht vorgesehen gewesen wäre. Die Polizei gab ihre anfänglichen Räumungsversuche per Megaphon ziemlich schnell auf.
Die Oper war nett – halt wie Opern so sind – ich staune jedes Mal, wie es diese Autoren fertig bringen, so wenig Handlung in so viel Zeit zu erzählen... Dafür war die Musik sehrsehr gut und vor allem haben die Mischer und Techniker grossartige Leistung gezeigt, war doch die Tonqualität auf dem Platz nicht nur meiner Ohren würdig ;-) Dass diese Anna Netrebko ganz gut gesungen hat, bemerkte sogar der Laie – irgendwie war erstaunlich, dass man das Gefühl hatte, dass sie anders klang, als die restlichen Sängerinnen auf der Bühne – das kann natürlich auch an ihrer Ausstrahlung gelegen haben oder aber an der Rolle, spielte sie doch die schöne, herrliche, alles einnehmende Manon in der gleichnamigen Oper von Jules Massenet.
Dies soll als kleines Plädoyer dafür verstanden werden, dass auch Leute wie ich, die grundsätzlich nicht so auf Opern stehen, wieder einmal in die Oper gehen. Sofern man mit der Oper nichts anfangen kann, hilft vielleicht, dass man mindestens etwas zu sehen hat, wenn man die Hornisten beobachtet, denn diese sind ja bekanntlich die Coolsten im Orchester ;-) Drum muss man sich immer einen Platz ergattern, von dem man in den Orchestergraben sieht!
Nun denn, gute Nacht
Labels: berlin, lebendiger alltag, musik, tourist
Comments:
<< Home
hesch scho chli rächt: die cheibe Hornischte send scho no schöni! Dass du de aber no aus Hornischt tuesch betitle? Wie mängisch hesch dis söbrige baby bruucht z'Berlin?? Verlüürsch auso chli a kuulness ;-)
Kommentar veröffentlichen
<< Home