18 Oktober 2007

 

wunderbar

Meine lieben Leute

Nach den vergangenen Querelen mit dem schwarzen Schaf, dem schwarzen Block und der SVP und den weiteren Akteuren hoffe ich, dass nun wieder Ruhe einkehrt. Ich stelle mir das in etwa so vor:
Momentan bin ich gerade dabei, Texte über die Berufsbildung in der Schweiz zu lesen. Ich bin erstaunt über die Aktualität dieser Texte, scheinen damals doch sehr ähnliche Themen diskutiert worden zu sein, wie zum Beispiel die wenigen Lehrlinge, das Ausnutzen der Lehrlinge, die Gefährdung des Marktes durch ausländische Produkte, Tradition vs. Innovation, ausländische Arbeiter und zu guter letzt noch die Art und Weise, wie ein Gesetz zur Berufslehre und Berufsbildung entwickelt werden sollte. Diese Stelle möchte ich Euch nicht vorenthalten:

"Die Schweiz ist ein demokratisches Staatswesen. Deren Gesetze werden nicht wie anderswo von oben herab diktiert, sondern unterliegen in letzter Instanz dem Volkswillen. Wir müssen bei allen Vorberatungen und Beschlüssen danach fragen, ob dieses oder jenes Postulat, das irgend ein Stand oder Beruf in seinem eigenen Interesse als sehr geboten erachtet, auch der Gesamtheit dienlich sei und ob es Aussicht hätte, beim Volksreferendum Gnade zu finden. Bei aller Anerkennung berechtigter Standes- oder Lokalinteressen müssen wird doch immer den Blick auf die Interessen und das Wohl der Gesamtheit des Volkes richten. Und gar oft sind auch innerhalb eines Standes [...] die Interessen des einen Berufes denjenigen eines andern diametral entgegengesetzt, so dass auch hier ein Mittelweg gesucht werden muss, der diese Interessen befriedigen kann, ohne die anderwärtigen zu verletzen. Aber allen es recht zu machen, allen zu nützen und zu helfen, ist unmöglich."
Dieser Ausschnitt stammt aus dem Heft Gewerbliche Zeitfragen, XXVIII aus dem Text Vorarbeiten des Schweizerischen Gewerbeverbandes für die Schweizerische Gewerbegesetzgebung: II. Entwurf eines Bundesgesetzes betreffend Berufslehre und Berufsbildung von 1918 (S. 21).

Klar, das Vokabular ist noch immer völkisch geprägt - es könnte ja auch mein Urgrossvater sein. Auf was es mir aber ankommt, ist der Mittelweg, damit die andern nicht verletzt werden... Schaue ich mir den
Vertrag mit dem Volk der SVP an, dann kann ich leider nichts von diesem Mittelweg erkennen zudem gehöre ich damit wohl nicht zum Volk - schade für das Volk ;-) und noch schlimmer: Es wurde gemäss meinen Kenntnissen von nicht gerade vielen Menschen (Politiker, Pressemenschen) auf den Mittelweg aufmerksam gemacht... Zudem hat sich der Gewerbeverband damals, im Gegensatz zu anderen, nicht angemasst, den richtigen Weg zu kennen und diesen auch gehen zu wollen... Das ist aber eine andere Sache und der Vertrag mit dem Volk hätte wohl noch mehr als einen Blogbeitrag verdient - vielleicht ein anderes Mal...
Ich hoffe, der Mittelweg wird wieder golden und das nationale, internationale und gesellschaftliche Interesse wird in Form eines
angemessenen Diskurs' in der Zukunft - auch während der nächsten Wahlen - wieder im Zentrum stehen...

Darum bin ich für ein
farbige Zukunft, auch wenn ich mich als scharzes Schaf outen muss...

Habt einen wunderbaren Tag
bisu

p.s.
ich bin noch immer am nachdenken und auf der suche nach ideen, wie ich mich daran am besten beteiligen könnte: wählen tu ich und bloggen auch ein bisschen :-)

Labels: , , ,


Comments: Kommentar veröffentlichen



<< Home

This page is powered by Blogger. Isn't yours?